- Konjunkturdiagnose
- 1. Begriff: Bestimmung des konjunkturellen Ist-Zustands einer Wirtschaft.- Anders: ⇡ Konjunkturprognose.- 2. Methoden: a) ⇡ Zeitreihenanalyse: Zeitreihen bestimmter makroökonomischer Größen (z.B. Bruttoinlandsprodukt, Volkseinkommen, Konsum und Investitionen) können herangezogen werden. Zu einer differenzierteren K. wird eine Vielzahl weiterer Zeitreihen verwendet.- b) ⇡ Konjunkturindikatoren, die mittels Zeitreihen konstruiert werden können.- c) Befragungen zahlreicher Unternehmen über den gegenwärtigen Konjunkturzustand: In der Bundesrepublik Deutschland werden solche Befragungen vom ⇡ ifo-Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt (⇡ Konjunkturtest, ⇡ Tendenzbefragung).- d) Vergleich von ⇡ Produktionspotenzial und tatsächlicher Produktion: Aus diesem Vergleich wird der konjunkturelle Zustand einer Wirtschaft abgeleitet (⇡ Auslastungsgrad).- Besondere Probleme weist die Diagnose des unteren und oberen Wendepunktes (⇡ Konjunkturphasen) auf: Nach dem unteren (oberen) Wendepunkt müssen die gesamtwirtschaftlichen Aktivitäten zu(ab-)nehmen, so dass die Diagnose dieser Wendepunkte die Prognose des zukünftigen Konjunkturverlaufs impliziert.- 3. Anwendung: Wichtig für die ⇡ Konjunkturpolitik, da eine genaue Kenntnis des gegenwärtigen Konjunkturzustands notwendig ist, um geeignete wirtschaftspolitische Maßnahmen nach Art, Höhe und zeitlichem Einsatz ergreifen zu können.- Vgl. auch ⇡ Gemeinschaftsdiagnose.
Lexikon der Economics. 2013.